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Seit 2023 hat Boels Österreich drei Filialen, die von Frauen geführt werden. Die Filiale in Imst hatte im Jahr 2020 mit Lisa Lechleitner Premiere. Seit März 2023 gibt es mit Eva-Maria Ferlic eine zweite Filialleiterin in Klagenfurt, und seit kurzem sogar eine dritte, im Wiener Neudorf mit Monika Kiraly am Ruder. Der Managing Director von Boels, Florian Birtalan, unterstützt diese Bewegung.
Es lassen sich ganze Regale mit Büchern darüber füllen, dass Vielfalt am Arbeitsplatz die Produktivität steigert. Es ist eine Einstellung, der wir in Österreich gerne weiter Form verleihen möchte. Apropos Vielfalt: Bei uns arbeiten ganze dreizehn Nationalitäten zusammen!
Vielfalt als ehrgeiziges Ziel
Carmen ten Berge, Nachhaltigkeitsspezialistin bei Boels, bestätigt dieses Bild. „Bei Boels haben wir noch nicht viele Frauen im Betrieb, das liegt teilweise daran, dass man sich der Möglichkeiten, die wir als Boels und als Branche zu bieten haben, nur eingeschränkt bewusst ist. Aber wir reagieren darauf mit Employer Branding und einem neu gegründeten Projektteam „Vielfalt“. Carmen erklärt, dass sich der Vorstand ehrgeizige Ziele gesetzt hat. „Bis 2025 möchten wir 17 % Frauen im Betrieb haben, zurzeit sind es 10 %. Für das Management liegt die Messlatte sogar noch höher: 25 % bis 2025, während wir derzeit bei 11 % liegen. Ja, in diesem Bereich gibt es noch viel zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass es klappen wird.“
Wir berücksichtigen beim Bau neuer Niederlassungen in Österreich auch Einrichtungen für Frauen. Unter den einhundertdreißig österreichischen Kollegen sind mittlerweile zehn Frauen. Boels Österreich hat den Ehrgeiz, diese Zahl auf 20 zu erhöhen. „Jetzt geht es nur noch darum, sie zu finden. An Bezahlung und Einrichtungen wird es nicht liegen.“
„Neulich kam ein Kunde herein, der ziemlich ‚eigensinnig‘ war. Normalerweise erklären wir, wie eine Maschine funktioniert. Nein, ich brauche keine Hilfe! Nach 15 Minuten war er immer noch nicht weitergekommen, weigerte sich aber, uns Fragen zu stellen.“
Das bestätigen auch die Filialleiterin in Imst, Lisa Lechleitner (24), und ihre Assistentin Tamara Dobler (28). „Uns gefällt die Arbeit sehr gut. Die Aufmerksamkeit und Extras, die wir an Geburtstagen oder Weihnachten bekommen, sind beispiellos. Ganz zu schweigen von der Abwechslung bei unserer Arbeit.“
Vertrauen
Vor allem Vertrauen ist sehr wichtig, meint Lisa. „Ich habe es von Anfang an verstanden. Ich bin jemand, der selbstständig arbeiten kann. Ich komme von einem Bauernhof, wo ich mir selbst beigebracht habe, wie man die Maschinen bedient. Der Einstieg bei Boels war ein Déjà-vu.“
Vor allem Vertrauen ist sehr wichtig, meint Lisa. „Ich habe es von Anfang an verstanden. Ich bin jemand, der selbstständig arbeiten kann. Ich komme von einem Bauernhof, wo ich mir selbst beigebracht habe, wie man die Maschinen bedient. Der Einstieg bei Boels war ein Déjà-vu.“
Macher-Mentalität
Die Damen stehen in Imst ihren Mann. Letzten Sommer waren Lisa und Tamara mehrere Wochen lang auf sich allein gestellt, ohne einen Mechaniker. „Damals haben wir alles gemacht, was wir konnten. Ja, wir können viel und sind ziemlich geschickt.“ Diese für Boels so typische „Macher-Mentalität“ ist also auf jeden Fall auch in Imst angekommen.
Wo ist der Chef?
Trotz dieser Einstellung müssen sich die Damen manchmal noch beweisen. „Ja, besonders die ältere Generation lässt sich nur wenig von Frauen erklären. Sie betreten unsere Filiale und fragen sofort: Wo ist der Chef? Oder sie gehen direkt zu einem Mann in die Werkstatt.“ Doch die Damen lassen sich nicht so leicht außer Gefecht setzen.
„Neulich kam ein Kunde herein, der ziemlich ‚eigensinnig‘ war. Normalerweise erklären wir, wie eine Maschine funktioniert. Nein, ich brauche keine Hilfe! Nach 15 Minuten war er immer noch nicht weitergekommen, weigerte sich aber, uns Fragen zu stellen. Wir haben ihn eine Weile schwitzen lassen und ihm dann so gut geholfen, wie es ging. Die meisten Leute sind zum Glück anders und finden es cool, was wir als Frauen alles können und wissen.“